Sprache, Spiel und Natur waren mir schon immer wichtig. Sie lassen sich auch gut verbinden:
- Man kann mit Naturmaterialien und recycelten Dingen unterhaltsame und effektive Sprachspiele gestalten.
- Naturnahe und vielfältige Gärten helfen Kindern und Erwachsenen, spielerisch Wortschatz und Grammatik zu entwickeln oder zu bewahren.
- Sprachbildung, Sprachförderung und Naturbildung kann man sehr gut kombinieren.
Wie alles anfing …
Schon als Kind habe ich gerne selbst gegärnert und im Garten meiner Großeltern mit den Hühnern gespielt.

Sonja Eisenbeiß als Kind mit Hühnern
Ich habe mich aber auch gerne als Garten verkleidet. Die Kostüme dafür hat meine Mutter selbst genäht – und ich durfte dabei helfen!

Sonja Eisenbeiß als Garten verkleidet
Mein wissenschaftlicher Werdegang
Gärtnern und kreatives Design hatten lange nicht sehr viel mit meinem Beruf zu tun. Ich studierte zuerst an der Universität zu Köln Deutsch und Philosophie für das Lehramt. Dann promovierte ich in allgemeiner Sprachwissenschaft an der Universität Düsseldorf. Dazu schrieb ich eine Doktorarbeit zum Grammatikerwerb von deutschen Kindern. Anschließend arbeitete ich in den Niederlanden am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in Nijmegen und an der englischen University of Essex. Dabei untersuchte ich Spracherwerb und Sprachverarbeitung. In England machte ich auch eine Fortbildung für die Hochschularbeit (Certificate in Higher Education Practice).
Jetzt bin ich wieder in Köln. Hier untersuche ich in Projekten der Universität Spracherwerb und -verarbeitung, derzeit in einem Projekt zum Erwerb des Qaqet in Papua Neuguinea. In manchen dieser Projekte kommen auch Sprachspiele zum Einsatz. Mit ihnen erhebt man nämlich reichhaltige Sprachdaten von Kindern und Erwachsenen. Sprachspiele sind auch Teil meines Unterrichts. Meistens unterrichte ich Studierende der Sprachwissenschaft. Ich gebe aber auch Veranstaltungen für Menschen im pädagogischen Bereich, z.B. im Bereich Angewandte Sozialwissenschaften der TH Köln). Seit 2020 arbeite ich darüber hinaus am Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache.
Meine Fortbildung im ökologischen Bereich
In den letzten Jahren habe ich auch Kurse zur Permakultur besucht. Dabei lerne ich die Gestaltung von nachhaltigen (“permanenten”) Systemen im Garten, in der Landwirtschaft und im sozialen Bereich. HIer ist die Natur stets unser Vorbild. In England erwarb ich das Permaculture Design Certificate bei Marina O’Connell vom Apricot Centre.Dazu gestaltete ich einen kleinen Permakulur-Waldgarten hinter meinem Haus. Später habe ich Kurse bei der Permakulturakademie Deutschland besucht.

Ein insektenfreundlicher Permakultur-Waldgarten mit Obstbäumchen, Obsträuchern, Kräutern, Gemüse und essbaren Blüten
Gerade verwandle ich meinen Balkon in einen “Naschbalkon”.

Kräuterecke auf dem Naschbalkon
Auch meine Wohnung wird langsam eine “essbare Wohnung” – mit Kräutern, Ingwer, Kurkuma und Zitruspflanzen.

Die essbare Wohnung
Um mehr für diese Projekte zu lernen, lese ich viel Permakultur- und Ökologieliteratur und schaue Videos zu gärtnerischen und ökologischen Themen an.

Basilikum und Lektüre für Naschbalkon und essbare Wohnung
Ehrenamtliches Engagement
In meiner Freizeit engagiere ich mich sehr gerne in Initiativen zu urbanem Gärtnern und Nachhaltigkeit: In England leitete ich den Essex Language Games Club. Hier entwickelten wir Sprachspiele und arbeiteten mit pädagogischen Projekten, z.B. mit dem Mehrgenerationen-Nachbarschaftsprojekt “Friends and Neigbours”. Außerdem kooperierten wir mit Transition Town Wivenhoe und Wivenhoe Repair Reuse Recycle.

Sonja Eisenbeiß mit Essex Language Games Club und Chris Blomeley von Wivenhoe Repair Reuse Recycle
MIt dem Club haben wir auch Events für die Kinderuniversität veranstaltet.

Essex Language Games Club – Weihnachtsspielereien in verschiedenen Sprachen
In Deutschland war ich Mitglied der Planungsgruppe Permakultur. Diese Gruppe half bei der Neugestaltung von Schloss Türnich. Jetzt engagiere ich mich beim Ausschuss “Essbare Stadt Köln” des Kölner Ernährungsrates. Dieser hat einen Aktionsplan für Urbanes Gärtnern und Ernährung in der Stadt entwickelt.

Sonja Eisenbeiß moderiert die AG “Bildungseinrichtungen” beim 2. Gipfel zur “essbaren Stadt Köln”
In einem unserer Projekte gestalten junge und ältere Menschen aus verschiedenen Ländern einen Garten für das Jugendzentrum in Weiden. Es ist also ein interkulturelles Mehrgenerationenprojekt. Gestartet haben wir mit einer Ideenwerkstatt. Dabei lernten wir, wie man Hochbeete herstellt und Pflanzen sät. Außerdem bauten wir eine mobile Sprachspinat “Wupf”-Wurm-Pflanzen-Kiste. Darin findet man essbare Pflanzen, einen Wurmkompostturm und Sprachspielzeug. Jetzt bauen, bepflanzen und pflegen wir gemeinsam Hochbeete und eine Sitzecke.

Bau einer Sprachspinat Wupf-Wurm-Pflanzen-Kiste beim Ideenworkshop für das Jugendzentrum Köln Weiden
All diese Aktivitäten ließen mich mehr über die Nachhaltigkeit meiner Arbeit und meiner Spiele nachdenken. Daher verbinde ich jetzt endlich meine Interessen an Sprache, Spiel und Natur und teile meine Erfahrungen auf dem Blog.
Die Webseite und der Blog
Auf der Websete gibt es Artikel, Link- und Literaturlisten und Aktuelles zu den Themen Sprache, Spiel und Natur. Beim “Sprachspinat”. verbinden sich Sprache, Spiel und Natur zu einem “grünen” Spiel mit weiterführenden Link- und Literaturlisten.. All dies wäre natürlich nicht möglich ohne mein wunderbares Netzwerk von Gleichgesinnten, die mich mit fachlicher Expertise, inspirierenden Gesprächen und praktischer Hilfe unterstützt haben!
Ich hoffe, dass andere die Materialien nützlich finden und auch selbst viel Sprachspielspaß in und mit der Natur haben. Weitere Materialien gibt es demnächst online. Wer möchte, kann mich auch für Workshops, Designaufträge oder als Beraterin buchen.
Natürlich mit sprachspielerischen Grüßen,
Dr. Sonja Eisenbeiß, die Sprachspinatin