Sprachspinat beim Projekt „Plurilingualism for Better Education, Cohesion & Linguistic Diversity“

Das Sprachspinat-Toolkit beim PLURI-Workshop im Haus der Spore-InitiativeDas Sprachspinat-Toolkit beim PLURI-Workshop im Haus der Spore-Initiative

Am 16.9. präsentierte ich bei einem Workshop des EU-Projekts PLURI: Plurilingualism for Better Education, Cohesion & Linguistic Diversity und stellte neue Sprachspinat-Materialien und -Aktivitäten vor. Der Workshop fand in den inspirierenden Räumen der Spore-Initiative in Berlin Neukölln, einem Ort für kreative Bildung und soziale Transformation, statt. HIER findet man die Materialien meiner Workshop-Präsentation Wie man Pflanzennamen zur Sprachbildung und zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) verwenden kann: das Sprachspinat-Konzept.

In diesem Blogartikel gebe ich eine kurze Einführung in das PLURI-Projekt, berichte über den Workshop und stelle mein neues nachhaltiges Sprachspinat®-Spiele-Toolkit vor, das aktuell in der Pilotphase ist und erst 2026 komplett veröffentlicht wird. Ich gebe heute aber schon einen Überblick über die Entstehung des Toolkits und seine Verwendungsmöglichkeiten. Anschließend empfehle ich Veröffentlichungen zur Verwendung des Toolkits. Außerdem gibt es natürlich – wie immer auf dem Sprache-Spiel-Natur.de-Blog – einen persönlichen Sprachspinat-Tipp zur Verbindung von Sprachbildung, Naturbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Diesmal geht es um die mehrsprachige Kräuteraktivität im Rahmen des PLURI-Workshops.

PLURI-Logo

PLURI-Logo

Das PLURI-Projekt: Plurilingualism for Better Education, Cohesion & Linguistic Diversity

Das EU-Projekt PLURI entstand aus einer bereits bestehenden Zusammenarbeit zwischen der Universität von Ostfinnland und dem Berliner Koopkultur-Verein. Zum Team gehören Alicja Fajfer (Projektleiterin, Forschung, Lehre und Coaching im Bereich Kultur, Maryna Markova (Bildung und Kunst) und Olesya Chayka (Umweltchemie und Biologie). Das Projekt setzt sich für positive Einstellungen gegenüber sprachlicher Vielfalt in Europa ein. PLURI basiert auf der Überzeugung, dass Mehrsprachigkeit mehr als eine Ressource ist – sie ist ein gesellschaftlicher Wert für Familien, Bildungseinrichtungen und die Wissenschaft.

Das Projekt gibt mehrsprachigen Familien kreative Anregungen, um Sprachen im Alltag wertzuschätzen und zu fördern. Pädagogische Fachkräfte profitieren von praxisnahen Konzepten zur Gestaltung sprachsensibler Lernumgebungen. Forschende und Lehrende in der Sprachwissenschaft finden bei PLURI ein interdisziplinäres Netzwerk, das neue Perspektiven auf Mehrsprachigkeit eröffnet. Ziel ist es, diese Gruppen mit Werkzeugen auszustatten, die sprachliche Vielfalt und sozialen Zusammenhalt in Schulen und Gemeinden stärken.

Zur Umsetzung kombiniert PLURI digitale Werkzeuge, inklusive Veranstaltungen und ein gemeinschaftsorientiertes Rahmenkonzept, um Sprachdiversität sichtbar und erlebbar zu machen. Ein wichtiger Beitrag des Projekts ist die sogenannte Language Station – ein flexibler Lern- und Begegnungsraum, der physische und digitale Elemente vereint. Diese Station soll modellhaft zeigen, wie Sprachenlernen und interkultureller Austausch in Schulen, Bibliotheken oder öffentlichen Räumen gestaltet werden können.

Kräutertisch beim PLURI-Workshop in Berlin

Kräutertisch beim PLURI-Workshop in Berlin

Der PLURI-Workshop

PLURI veranstaltet regelmäßig Workshops, um ein Netzwerk aufzubauen und die Language Station gemeinsam mit Fachleuten aus Pädagogik, Ökologie, Sozialarbeit und Kunst in Berlin sowie anderen Orten weiterzuentwickeln. Beim Workshop am 16.9.2025 gab es 2 Präsentationen.

Zuerst präsentierte Abeni Asante, seit Langem in Bewegungen zu Anti-Rassismus, Gender-Liberation und Umweltgerechtigkeit engagiert und an den Schnittstellen von Anti-Kolonialismus und Ökologie forschend. Abeni Asante sprach über Zusammenhänge zwischen Kolonialismus und Botanik, Sprache und indigener Mehrsprachigkeit.

Im Anschluss stellte ich mein Toolkit vor, setzte es in einer Kräuteraktivität ein und diskutierte Pflanzennamen basierend auf meinem Sprachspinat-Garten-Konzept. Meine Präsentation kann man HIER herunterladen.

Teile des Sprachspinat-Toolkits beim PLURI-Workshop in Berlin

Teile des Sprachspinat-Toolkits beim PLURI-Workshop in Berlin

Das Sprachspinat®-Spiele-Toolkit

Zu den Materialien der PLURI-Sprachstation soll auch das von mir entwickelte Sprachspinat®-Spiele-Toolkit gehören, das multi-funktionale und nachhaltige Materialien für sprachbildende Aktivitäten vereint. Es enthält unter anderem Matten aus Flauschband und ein Cape mit Flauschbandstreifen, an denen Ausweishüllen (ID-Halter), Täschchen, geometrische Formen oder Buchstaben aus Textilien mit Klettband befestigt werden können. Die meisten dieser Materialien sind gebraucht oder aus recycelten Materialien gefertigt. Aus ihnen lassen sich Taschen, Spielbretter, kleine Spielhäuser und viele andere Dinge basteln – die sich anschließend wieder zerlegen und weiterverwenden lassen. Das Laminieren von Bild- oder Wortkarten sowie der ständige Neukauf von (Plastik-)Spielzeug für Sprachförderung werden dadurch unnötig. Es werden zwar Ausweishüllen für Bild- oder Wortkärtchen verwendet. Diese findet man aber leicht gebraucht und sie können – anderes als die Laminierfolie, ohne Laminiergerät eingesetzt und sehr oft wiederverwendet werden. Sollten sie einmal entsorgt werden, können sie – anders als laminierte Kärtchen – dem Recylcling zugeführt werden.

Emotionssticker aus einer älteren Version des Sprachspinat-Toolkits

Emotionssticker aus einer älteren Version des Sprachspinat-Toolkits

Die Entstehung des Toolkits

Das Toolkit baut auf Spielmaterialien auf, die ich vor einiger Zeit am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik zur Spracherwerbsforschung entwickelt habe. Es unterscheidet sich von früheren Spielmaterialien bzw. Toolkits, die ich entwickelt habe, durch:

  • größere Flexibilität und Multifunktionalität,
  • einen höheren Anteil an nachhaltigen Materialien,
  • den bewussten Verzicht auf fertig gekaufte Spielzeugtiere und Figuren,
  • praktische Eigenschaften wie Waschbarkeit, die es besser für den Einsatz in der Feldforschung und mit Kindern geeignet machen, sowie
  • zusätzliche Materialien, insbesondere das Cape mit Flauschstreifen und kleinere geometrische Formen mit Klettband.

Als ich begann, Spielmaterialien für Sprachaktivitäten zu entwickeln, hatte ich noch unterschiedliche Materialien für einzelne Aufgaben oder Spiele. Eine von mir konzipierte Aufgabe war die „Bag Task“, bei der man gemeinsam (gebraucht gekaufte) Lego-Duplo-Tierfiguren in passenden Täschchen eines großen Beutels versteckt und später wiederfinden muss.

Materialien für die Bag-Task

Materialien für die Bag-Task

Eine weitere Aufgabe, die ich entwickelt habe, ist die Puzzle-Aufgabe, bei der die Spielenden passende Bilder zu Bildern auf einem Puzzlebrett finden sollen. Dabei beschreiben sie, was man auf den Bildern im Puzzlebrett sieht, damit die andere Person das passende Puzzleteil in einem Beutel oder einer Kiste finden und ihnen geben kann.

Die Puzzle-Task (Eisenbeiß 2009, 2010, 2011)

Die Puzzle-Task (Eisenbeiß 2009, 2010, 2011)

Die ursprünglichen Materialien für die Bag Task und die Puzzle Task ließen sich zwar für unterschiedliche grammatische Phänomene einsetzen, waren jedoch jeweils nur auf die Bag Task bzw. die Puzzle Task zugeschnitten. In den UK entwickelte ich dann flexiblere Materialien, die sowohl für diese beiden Aufgaben als auch für weitere eingesetzt werden können – das sogenannte das „Language in a Bag“ Toolkit. Informationen dazu sind auf meinem alten Language Games Blog für den Essex Language Games Club verfügbar.

Das folgende Bild veranschaulicht, dass das „Language in a Bag“ Toolkit zusätzliche Optionen für die Bag-Task bot. Besonders hilfreich waren dabei (Gummi-) Bänder und Klettstreifen, mit denen Figuren auf Matten oder Taschen befestigt werden konnten. Zudem konnten anklettbare Streifen aus Tafelstoff mit Kreide beschriftet und anschließend wieder abgewaschen werden.

Verwendungsmöglichkeiten des "Language in a Bag" Toolkits

Verwendungsmöglichkeiten des „Language in a Bag“ Toolkits

Das „Language in a Bag“ Toolkit mit seinen Klettmatten, Klettstreifen und Ausweishüllen eignete sich auch für das Gestalten von „Brettern“ und „Puzzlesteinen“ für die Puzzle-Aufgabe, die dadurch viel leichter und kompakter als die Holzstücke des ursprünglichen Puzzlebretts verpackt werden können.

Die Puzzeltask mit dem "Language in a Bag" Toolkit beim Colchester Children's Festival

Die Puzzeltask mit dem „Language in a Bag“ Toolkit beim Colchester Children’s Festival

Das „Language in a Bag“ Toolkit bestand hauptsächlich aus Filz, Klettband und Stoffresten sowie aus gebrauchten Materialien wie alten Stoffen oder Knöpfen. Die Herstellung des Toolkits erforderte keine Kenntnisse der Holzverarbeitung und weniger Nähkenntnisse als die Herstellung der ursprünglichen Puzzlebretter und Spieletaschen. Deshalb habe ich die Materialien zusammen mit meinen Studierenden und Chris Blomely vom Repair Café Wivenhoe selbst genäht.

Nähen von Spielzeug zur Sprachdatenerhebung mit dem Essex Language Games Club und Chris Blomeley von Wivenhoe Repair Reuse Recycle

Nähen von Spielzeug zur Sprachdatenerhebung mit dem Essex Language Games Club und Chris Blomeley von Wivenhoe Repair Reuse Recycle

Das „Language in a Bag“-Toolkit verfügte allerdings nicht über Standardmaße und war für Feldforschung in feuchteren Regionen sowie für größere Kindergruppen weniger geeignet, da Materialien wie Filz schwer zu waschen sind und bei anhaltender Feuchtigkeit Schimmelgefahr besteht. Zudem bestand Verbesserungsbedarf bei der Nachhaltigkeit, da für die Bag Task und andere Aufgaben noch (gebrauchte) Lego-Duplo-Figuren verwendet wurden. Auch recyceltes Klettband war damals noch nicht verfügbar, was sich inzwischen geändert hat.

Deshalb entwickle und teste ich aktuell das Sprachspinat®-Spiele-Toolkit, das ausschließlich aus (ab-)waschbaren Materialien besteht, Standardmaße (z. B. A3 und A4) besitzt und weniger Nähkenntnisse erfordert. Das Toolkit umfasst Matten aus (recyceltem oder upcyceltem) Klettmaterial, ein Cape mit versteckten Klettbändern zum Befestigen von Objekten und gebrauchte Materialien zum Aufhängen oder Verbinden, wie Schnürsenkel, Schlüsselhalter (Lanyards), Hosenträger, Textilschnüre (z.B. aus alten T-Shirts) und Ringe (z. B. von Duschvorhängen).

Einen Prototyp des Sprachspinat-Toolkits präsentierte ich beim PLURI-Workshop, wo ich dieses Toolkit in meiner mehrsprachigen Kräuteraktivität einsetzen konnte. Im Frühjahr 2026 stelle ich das finale, nachhaltige und multifunktionale Sprachspinat®-Spiele-Toolkit bei einem weiteren PLURI-Event vor.

Zitronenblattstecklinge eintopfen und beschriften mit Ausweishüllen, Schnurresten und selbst angepflanzten Bambusstöckchen

Zitronenblattstecklinge eintopfen und beschriften mit Ausweishüllen, Schnurresten und selbst angepflanzten Bambusstöckchen

Verwendungsmöglichkeiten des Sprachspinat®-Spiele-Toolkits

Das Toolkit ist bewusst nachhaltig gestaltet und besteht vorwiegend aus gebrauchten oder recycelten Materialien. So lässt es sich flexibel für Workshops, pädagogische Angebote und spielerische Sprachdatenerhebungen einsetzen. Laminieren, Post-It-Notes oder der ständige Neukauf von Plastikspielzeug werden dadurch überflüssig.

In Kombination mit Papierresten, Naturmaterialien und gebrauchten Haushaltsgegenständen eröffnet das Toolkit vielfältige Möglichkeiten für Sprach- und Naturaktivitäten – weit über die ursprünglichen Bag- und Puzzle-Tasks hinaus. Dabei können immer wieder neue gebrauchte oder natürliche Materialien integriert werden. Ein schönes Beispiel sind die Ausweishüllen, aus denen sich Pflanzenschilder basteln lassen. Diese eignen sich hervorragend für mehrsprachige Sprach- und Schreibaktivitäten im Garten oder auf der Fensterbank. Alles, was man dafür braucht, sind alte Schnürsenkel, Papierreste und Bambus- oder andere kleine Stöckchen aus dem Garten.

Repurpose & Reuse: Pflanzenbeschilderung mit wiederverwendeter ID-Hülle, Papierrest, Schnurrest und (selbstangebautem) Bambus

Repurpose & Reuse: Pflanzenbeschilderung mit wiederverwendeter ID-Hülle, Papierrest, Schnurrest und (selbstangebautem) Bambus

Aus den Ausweishüllen lassen sich mit alten Schnüren oder Vorhangsringen auch Spiele gestalten, bei denen Paare von gepressten Pflanzen gefunden und aufgefädelt werden sollen. Alternativ kann man ein Memo-Spiel daraus gestalten. Wenn jede teilnehmende Person einige Pflanzen erhält, kann daraus eine interessante Sprachaktivität entstehen: Mithilfe der Matten oder mit dem Sprachspinat-Cape, das zu einer großen Decke zusammengeklettet wird, kann man zwischen den Personen eine Barriere aufbauen. So kann man die Pflanzen der anderen nicht sehen und ist darauf angewiesen, die eigenen Pflanzen genau zu beschreiben, um sie beim Austausch richtig zuzuordnen.

Kräuter-Memo-Spiel - auch als Kette und mit Kräutern aus dem Sprachspinat-Garten

Kräuter-Memo-Spiel – auch als Kette und mit Kräutern aus dem Sprachspinat-Garten

Ein solches Barrierespiel lässt sich auch mit den Toolkit-Matten und gebrauchten Pappkartons gestalten, die man mit Altpapier gefüllt hat. Damit kann man nämlich sehr einfach einen Sitzhocker basteln, an den man dann beliebige andere Dinge aus dem Toolkit kletten kann. Die folgenden Bilder zeigen eine „Language in a Bag“ Version mit den alten filzbasierten Matten mit Klettstreifen. Die Pappkartons lassen sich aber auch mit den neuen, nur aus Klettband bestehenden Matten verkleiden.

Das Basteln und Dekorieren des Hockers kann man auch für eine Sprachaktivität nutzen, denn dabei müssen sich zwei Personen gut abstimmen und kommunizieren: Eine Person hält die Matten, während die andere sie zusammenklettet. Gleichzeitig kann jede Person eine Seite des Hockers dekorieren und man kann sich darüber austauschen, wie man jeweils seine Seite dekoriert.

Da niemand die jeweils andere Seite sehen kann, sind alle gezwungen, ihre Dekoration und deren genaue Position auf der Kiste sehr präzise zu beschreiben, wenn alle Seiten möglichst gleich oder ähnlich aussehen sollen. So wird aus der mit den Toolkit-Matten ummantelten Kiste nicht nur ein Sitzmöbel, sondern auch eine flexible Barriere, die sich ideal für ein Barrierespiel eignet und spielerische Sprachförderung ermöglicht.

Lesetipps zum Toolkit bzw. zu den Aufgaben

Die Bag Task und die Puzzle-Task sind in den folgenden Veröffentlichungen beschrieben. Das Kapitel zu Production Methods enthält darüber hinaus auch Angaben zu Barrierespielen und entsprechende Literaturangaben.

Eisenbeiß, S. (2009). Contrast is the Name of the Game: Contrast-Based Semi-Structured Elicitation Techniques for Studies on Children’s Language Acquisition. Essex Research Reports in Linguistics 57(7).

Eisenbeiß, S. (2010). Production Methods. In E. Blom and S. Unsworth (Eds.), Experimental Methods in Language Acquisition Research (pp. 11-34). Amsterdam: John Benjamins.

Daten, die mit der Bag-Task und der Puzzle-Task erhoben wurden, findet man z.B. in den folgenden Publikationen:

Weitere Informationen zur „Language in a Bag“-Version des Toolkits und den entsprechenden Tasks findet man auf meinem alten Language Games Blog für den Essex Language Games Club.

Kräuteraktivität mit dem Sprachspinat-Toolkit beim PLURI-Workshop in Berlin

Kräuteraktivität mit dem Sprachspinat-Toolkit beim PLURI-Workshop in Berlin

Mein persönlicher Sprachspinat-Tipp

Beim heutigen Sprachspinat-Tipp zur Verbindung von Sprachbildung, Naturbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung geht es um die mehrsprachige Kräuternamenaktivität im PLURI-Workshop. Hier fanden die Teilnehmenden auf einem eigenen Tisch zwei Matten aus Flauschband vor, auf denen jeweils vier Pflanzenteile mit Klettstreifen befestigt waren.

Daneben lagen Ausweishüllen, Zettel mit den deutschen Pflanzennamen sowie unbeschriftete Zettel bereit, die genutzt werden sollten.

Die Aufgabe war, jeder Pflanze den Zettel mit dem passenden deutschen Namen zuzuordnen. Außerdem sollten die Teilnehmenden die Pflanzennamen in ihren eigenen Sprachen auf weiteren Zetteln festhalten. Dafür konnten sie ihre eigenen Sprachkenntnisse oder digitale Hilfsmittel nutzen.

Nach Abschluss der Zuordnung sollten alle Zettel in Ausweishüllen gesteckt und neben die passenden Pflanzen auf die Matte geklettet werden. So entstand ein lebendiges, mehrsprachiges Pflanzenbild, das die Vielfalt der Sprachen sichtbar macht und spielerisch Sprachbildung, Nachhaltigkeit und Naturwissen verbindet.

Kräuternamen zuordnen beim PLURI-Workshop mit dem Sprachspinat-Toolkit

Kräuternamen zuordnen beim PLURI-Workshop mit dem Sprachspinat-Toolkit

Ich habe die Kräuter so ausgewählt, dass es auf jeder der beiden Matten jeweils eine Pflanze gab, die zumindest einigen der Teilnehmenden bekannt sein sollte: Minze bzw. Rosmarin. Diese Pflanzen wurden tatsächlich auch recht schnell erkannt. Die anderen Pflanzen waren etwas weniger bekannt, wiesen aber einen charakteristischen Duft auf, z.B. nach Zitrone, Minze, Cola oder Curry. Das half bei der Bestimmung der Pflanzen. Besonders das Zitronenblatt mit seiner flauschigen Oberfläche und seinem intensiven Zitrusduft regte vielen Diskussionen und Fragen an. Weiterführende Informationen zu den Pflanzen findet man mit den Links beim deutschen Trivialnamen (Plantamedia.org-Datenbank bzw. Sprache-Spiel-Natur.de-Webseite) bzw. beim botanischen Namen (World Flora Online Datenbank):

Matte 1:

Matte 2:

Zitronenblatt und Zitronengras in der Wohnung

Zitronenblatt und Zitronengras

Die Mischung aus bekannten und unbekannten Pflanzen, ihre sehr ausgeprägten Düfte und die Aufforderung, Namen in anderen Sprachen zu finden, führten zu einem lebhaften Austausch über Pflanzen, Pflanzennamen und Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede zwischen Sprachen. Mehr Informationen zu dieser Aktivität sowie zu den dabei angewendeten 6K-Sprachpinat-Prinzipien für die Gestaltung von Sprachaktivitäten erfährt man in einem kommenden Blogbeitrag und in den Vortragsfolien vom PLURI-Workshop, die HIER heruntergeladen werden können. Alle Blogbeträge, in denen es um das Sprachpinat-Toolkit geht, tragen den Tag Sprachspinat-Toolkit.

Ich hatte anregende Diskussionen mit den Teilnehmenden des Workshop und die Gespräche bei der gemeinsamen Vorbereitung auf den Workshops haben sehr zur Weiterentwicklung meines Sprachspinat-Konzeptes beigetragen. Dafür bedanke ich mich bei der Spore-Initiative und unserer Gastgeberin Mariela Nagle, bei Maryna Markova und Olesya Chayka von PLURI und dem Berliner Koopkultur-Verein sowie bei ihrer Kooperationspartnerin Mandana Seyfeddinipur (Direktorin des ELDP Endangered Languages Documentation Programmes), durch die ich das Koopkultur-Team ursprünglich kennengelernt hatte. Sie alle waren eine Inspiration und wunderbare Gastgeberinnen. Besonders viel Spaß hatten wir beim Ausprobieren des Toolkits vor dem Workshop, bei dem auch Mandana Seyfeddinipurs Kater beteiligt waren. Wie man auf dem ersten Bild sehen kann, wagte sich erst einer von ihnen vor, um das Toolkit zu testen.

Mandana Seyfeddinipurs Katzen begutachten das Sprachspinat-Toolkit

Mandana Seyfeddinipurs Katzen begutachten das Sprachspinat-Toolkit

Aber danach war es – wie man auf dem zweiten Bild erkennen kann –schwer, das Toolkit wieder zu bekommen. Die Mischung von Flauschmatten, Filz und unterschiedlichen Textilien war einfach zu unwiderstehlich.

Mandana Seyfeddinipurs Katzen sind sehr zufrieden mit dem Sprachspinat-Toolkit

Mandana Seyfeddinipurs Katzen sind sehr zufrieden mit dem Sprachspinat-Toolkit